Das Werk
Im März 2023 war mit der Uraufführung der «Markuspassion» die erste Gesamtneuvertonung des Textes von Picander von 1731 zu hören.
Der Text wurde zuerst von Johann Sebastian Bach für den Karfreitagsgottesdienst in der Leipziger Thomaskirche 1735 vertont und 1744 am selben Ort ein weiteres Mal aufgeführt; die Musik der Bachschen «Markuspassion» ist allerdings verschollen.
Nikolaus Matthes hat auf der Grundlage der erhaltenen Textquellen die erste Neuvertonung des Textes von Picander in barocker Stilistik vorgelegt. Erste Teile der Komposition entstanden im Frühling und Sommer 2019; zu Weihnachten 2019 wurde die Arbeit an der Musik wieder aufgenommen und zu Ostern 2020 abgeschlossen. Im März 2023 wurde sie in vier Schweizer Städten uraufgeführt.
Die Komposition ist ganz im Stil der Musik Johann Sebastian Bachs gehalten, greift hierbei aber nicht auf bereits bestehende Werke Bachs oder anderer barocker Komponisten zurück. Dadurch wurde mit der neuen «Markuspassion» dem Konzertpublikum und allen Ausführenden gleichermassen die Möglichkeit gegeben, dem Erlebnis einer barocken Uraufführung so nahe wie möglich zu kommen.